Aussaat: Nicht am Datum festklammern!
Der Raps muss zügig auflaufen und flott und frohwüchsig die Jugendphase durchlaufen. Dann kann er es schaffen, bei stärkerem Befall dem gefräßigen Erdfloh quasi davonzuwachsen. Im Laufe dieser Woche soll es sich zwar deutlich abkühlen. Ergiebiger Regen bleibt aber bis auf ganz im Süden Deutschlands die Ausnahme. Bei aktuell sehr trockenen Bedingungen wird der Raps verzögert und ungleichmäßig auflaufen. Starkniederschläge – wie im Süden zur Wochenmitte vorhergesagt – würden die Neuansaaten verschlämmen. Gründe, sich bei der Aussaat noch etwas zu gedulden.
Der Altraps muss rechtzeitig weg!
Altraps muss vor der neuen Saat beseitigt werden. Ein Teil der Erdflöhe bleibt nach der Rapsernte auf den Flächen. Die Bearbeitung vertreibt die Käfer, und geballt können sie in benachbarte Neusaaten „einfallen“ und dort stärkere Fraßschäden anrichten.
Gelbschalen rechtzeitig aufstellen (Wasser, etwas Spüli, Gitter): Die Schalen fangen besser, wenn sie etwas eingegraben werden. Der Rapserdfloh springt eher zufällig hinein. Die gelbe Farbe zieht diesen Käfer nicht an. Steht Altraps benachbart, eine Gelbschale an dieser Schlagseite aufstellen – auch dort, wo Hecken oder Gehölze/Wald angrenzen (Sommerlager der Käfer). Bei größeren Schlägen mehrere Gelbschalen aufstellen (mindestens 20 m vom Feldrand entfernt). Innerhalb eines Schlages fangen die Schalen oft sehr unterschiedlich.
Blattfraß-Aktivitäten des Erdflohs ab Auflaufen des Rapses engmaschig kontrollieren. Das gilt auch, wenn mit Buteo Start gebeizt wurde. Die Beize kann den kleinen Pflanzen zwar kurzfristig einen gewissen Erdfloh-Schutz bieten. Hingucken muss man aber trotzdem.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster